Cusco (Peru) nach San Matias (Grenze zu Brasilien) 12.04.2011 – 08.05.2011

Nachdem wir nun beschlossen haben, dass Cusco unser nördlichster Punkt unserer Reise ist, sind wir nach Nasca abgedreht. Leider werden wir es nicht mehr nach Kolumbien und Ecuador schaffen. Dafür haben wir einen Grund um wieder nach America del Sur zu kommen.

Der Weg von Cusco nach Nasca ist relativ lang. Besonders geht es über 2 4000er Pässe. Darum haben wir dazwischen wieder einmal an einer Tankstelle übernachtet und sind am nächsten Morgen weiter gefahren.

  

Die Landschaft Richtung Westen hat sich schnell wieder in eine Wüste verwandelt. Hier sollen die höchsten Sanddünen Südamerikas sein. Im Hintergrund sieht man eine etwa 1000m hohe Düne.

  

In Nasca haben wir uns 2 der vielen Nasca-Lines von einem Aussichtspunkt aus angeschaut, da wir keine Lust hatten uns in ein kleines Flugzeug zu quetschen.

  

Da für uns Nasca sonst nicht viel zu bieten hatte, sind wir am nächsten Tag an die Küste weitergefahren. Auf der Fahrt waren wir noch in einen Sandsturm geraten, der uns ein kleines bisschen zurück nach Patagonien versetzt hatte. Doch wir sind am Ziel, am Strand von Puerto Inca gut angekommen.

  

Die Anlage von Puerto Inca hat uns so gut gefallen, dass wir wieder einmal einen Tag länger geblieben sind. Dort haben wir auch das erste Mal das peruanische Gericht Ceviche (roher Fisch mit sehr viel Limettensaft) probiert. War ganz in Ordnung. Die Portionen waren jedoch so gross, dass eine für 2 Personen genügte. Wir haben eine zusammen als Vorspeise genommen.

  

Anschliessend haben wir uns aufgemacht Richtung Arequipa. Auf der Fahrt dorthin fährt man durch 2 Oasen. Dort wird viel angebaut, wie auch Reis. Man sagt, es ist das ertragreichste Reisanbaugebiet der Welt. Die Bilder Wüste mit schön angelegten Feldern ist einfach überwältigend.

  

In Areuqipa angekommen, haben wir uns auf dem Hostalgelände vom Las Mercedes niedergelassen. Wir hatten noch nie so schnelles WIFI… 🙂 Wir konnten endlich mal wieder mit Zuhause telefonieren, und das sogar mit Bild. Die Stadt Arequipa ist wunderschön. Sehr gepflegt mit schönen alten Kolonialstilbauten. Uns hat es sehr gut gefallen.

  

Darum haben wir hier auch das Nationalgericht Cuy gegessen. Cuy ist ein grösserers Meerschweinchen. Es schmeckt so in etwa wie Kaninchen. Viel Fleisch hat es nicht dran. War aber interessant es auszuprobieren. Für viele Indigenas (Einheimische) ist das Cuy die Hauptquelle tierischen Proteins.

  

Natürlich gings dann weiter in den Colca Canyon. Dort soll man viele Kondore besichtigen können. Nachdem wir eine Nacht im Tal geschlafen hatten, fuhren wir morgens um 05.00 Richtung Mirador Cruz del Condor los. Um 06.30 dort angekommen, mussten wir 3 Stunden warten, bis wir die Kondore zu Gesicht bekamen. Wir hatten jedoch richtig Glück. Wir sahen sehr viele Kondore. Die Kondore im Colca Canyon haben eine Spannweite von bis zu 3.30m. Die Vögel sind sehr imposant.

  

  

Da der Salar de Uyuni dieses Jahr sehr viel Wasser hat, und sicher noch einen Monat unter Wasser steht, haben wir beschlossen, diesen nicht zu machen. Wir fuhren deshalb wieder nach La Paz zurück um von dort Richtung Pantanal zu fahren. Einen Zwischenstopp in La Paz und einen Zwischenstopp in Cochabamba. In Cochabamba war dann ein Hund der nicht mehr von uns lassen konnte. Auf der Hotelanlage Campestre haben alle Angestellten gemeint, der Hund gehöre zu uns. Er ist uns einfach überallhin nachgelaufen. Wir konnten jedoch von Ihm lassen und haben Ihn nicht mitgenommen. Ach ja, natürlich darf die Inca Kola in unserem Bericht nicht fehlen. Das Nationalgetränk der Peruaner. Das letzte Fläschchen wurde in La Paz getrunken. Schmeckt wie Bazoka oder Gummibärli. Stefan findets lecker. Die Firma gehört auch zu Coca Cola……

  

Von Cochabamba hatten wir uns entschlossen, die alte Hochlandroute zu fahren. Strassenzustand schlechter als die neue Tieflandroute. Alle Busse und Touristenunternehmen fahren die neue Tieflandroute. Wir wollten uns auf die Spuren von Che Guevara machen. Die Route war anfangs einigermassen gut, ausser ca.30cm tiefe Schlaglöcher im Asphalt. Anschliessend gings durch Regenwald mit schlammiger Piste und natürlich auch Regen. Wir hatten uns völlig verplant, und sind erst um 20.00 an unserem geplanten Ziel angekommen. In Samaipata waren wir gestrandet, auch ein Punkt der Che Guevara Tour. Hier in Samaipata hatten wir uns Morgens aufgemacht, einen Zoo mit verletzten oder ausgwilderten Tieren anzuschauen. Der wird von einer Schweizerin geführt. War ein kleiner Zoo mit süssen Tieren. Wer sieht auf dem Foto die zwei Hunde, natürlich ein Schweizer Bernhardiner, und die zwei Affen?

  

Unser „Monschta“ nach der Hochlandroute auf dem Camping „Finca la Vispera“ in Samaipata. Und wieder einmal hätte es eine Wäsche verdient. Unser Dusch- und WC-Häuschen mit dem wunderschönen Blick auf die Berge und die untergehende Sonne.

  

In Samaipata hatten wir uns dann auf den Weg in den Parque Nacional Amboro gemacht. Der Park ist für seine Flora und Fauna in Bolivien sehr bekannt. Besonders die baumgrossen Farne beeindrucken. Wir waren auf einer 5 Stundenwanderung im Park. Da es ein Nebelwald ist, regnet es die ganze Zeit oder es nieselt sicher. Nach der Wanderung waren wir von oben bis unten so richtig dreckig. Unterwegs kamen wir auch noch an einem Bächlein vorbei, welches hunderete von Schmetterlingen beherbergt. Die Tourführung war mit der Firma Roadrunners. (www.the-roadrunners.info))Olaf, ein Österreicher, der seit vielen Jahren hier lebt macht die ganze Sache sehr gut. Wir hatten einen wirklich schönen Tag im Amboro Nationalpark. Natürlich können wir es nicht lassen, ein Bild von Olaf auf unserer Homepage zu veröffentlichen. Er hat zwar gemeint, wir dürfen dies nicht auf die Homepage nehmen. Wir haben jedoch leider kein anderes Bild von Ihm. So hoffen wir, er verzeiht uns das!

  

  

  

Das herumschlendern in Samaipata ist richtig schön. Die Hälfte der Strassen sind geteert, die andere Hälfte ist richtiger Sand. Es hat gute Restaurants, und das beste ist eine französische Bäckerei mit super feinem Vollkornbrot, Croissants und Pan de chocolat. Wir hatten uns dort fast jeden Tag damit eingedeckt. Lecker lecker………

  

Das kleine Dorf Samaipata mit ca. 3000 Einwohnern

Nachdem wir fast eine Woche in Samaipata waren und uns die Gegend zu Fuss angeschaut hatten, zieht es uns weiter Richtung Pantanal. Den nächsten Stop machen wir in Warnes, etwas ausserhalb von Santa Cruz auf dem Bauernhof Austria Delikatessen. Die Besitzer, Herr und Frau Kranewitter sind im gesetzteren Alter und arbeiten noch täglich auf Ihrem Gehöft mit Laden und Restaurant. Wir bekamen eine Gulaschsuppe zum Mittagessen und durften auch gleich dort auf dem Hof übernachten. Wir haben uns dann auch gleich noch mit selbstgeräucherten Wurst- und Fleischwaren Made in Austria-Bolivia eingedeckt. Haben richtig lecker geschmeckt.

  

Am nächsten Tag haben wir uns dann auf die Route Richtung San Javier gemacht. Unterwegs kamen wir wieder einmal an einen Fluss ohne Brücke. Und ein Ding der Unmöglichkeit zum Durchfahren. Es wurde provisorisch mit Flossen übergeschifft. Stefan wars ein bisschen unheimlich, er wäre am liebsten umgekehrt. Doch Denise hat schon fast darauf bestanden. Also hatten wir uns mal wieder auf das Abenteuer eingelassen. Obwohl wir ja gehört haben, beim überqueren des Titicacasees ab und zu solche Flosse kentern. Zum Glück wussten wir dies damals noch nicht. Doch dieses Mal wars wirklich abenteuerlich. Da der Fluss recht Strömung hatte und das Floss mit einem normalen Boot und kleinem Aussenborder auf die andere Seite gebracht wurde. Auf der anderen Seite gings so richtig steil aufwärts. Doch wir habens wieder einmal geschafft.

  

In San Javier angekommen sind wir eine der ältesten Jesuitenkirchen in der Region anschauen gegangen. Diese wurde vor einigen Jahren restauriert und erstrahlt im neuen Glanz. Ein bisschen ausserhalb gabs an einer Lagune einen Campingplatz wo wir uns für die Nacht hingestellt hatten. War richtig schön ruhig.

  

Und wieder einmal hiess es Schotterpiste fahren. Unser Ziel war San Ignacio de Velasco. Die Pisten unterwegs waren vor ein paar Tagen noch schlammig und es war kaum möglich durchzukommen. Wir hatten wieder einmal Glück und es war auf unserer Fahrt schön trocken. Jedoch hatte es von den grossen Lastwagen ab und zu ca. 50cm tiefe Spurrinnen. Wir haben aber auch diese gemeistert. Unterwegs sah man Häuser, die von Campesinos sind, kleinen Bauern auf dem Land. Ausserhalb lebt man schon noch anders als man es sich vorstellen kann. Natürlich gabs auch ab und zu mal ne richtig stabile Holzbrücke zu überqueren. In San Ignacio del Velasco angekommen hatten wir uns dann beim Hostal Casa Suiza breit gemacht. In San Ignacio sind wir ganze 4 Tage geblieben. Selma und Ihr Mann Pepe, zwei Bolivianer aus San Ignacio hatten sich sehr um uns gekümmert. Obwohl Sie nebenbei auch noch einen Bauernhof mit Viehwirtschaft haben, der gepflegt werden muss. So gabs jeden Nachmittag Kaffee und jeden Morgen ein anderes spezielles Frühstück und immer mit selbstgemachtem Yoghurt. War super fein. Die älteren Besitzer Donna Christina und Horst, eine Schweizerin und ein Deutscher die schon seit 37 Jahren dort Leben kümmern sich auch immer noch ein bisschen um die deutschsprachigen Gäste des Hostals. So waren wir mit Ihnen an einem Abend mal Pizza essen und an einem anderen Abend bei Ihnen zuhause zu einem Bier eingeladen. Ach ja, fast vergessen. Der Platz ist einfach wunderbar, nur der Schriftzug vom Casa Suiza lässt ein bisschen zu wünschen übrig. Wer den wohl gemacht hat? Hi hi hi hi !!!! Man sieht in auf dem letzten Foto, wo auch unser Auto zu sehen ist….

  

  

  

  

Nun gilt es Ernst. Wir fahren die gefährliche Strecke von San Ignacio de Velasco nach San Matias an die brasilianische Grenze. Wenn wir auf die Leute hören würden, müssten wir umkehren und eine andere Piste fahren. Einfach durchfahren und ja nicht anhalten. Wenn jemand versucht uns anzuhalten, einfach weiter fahren. Wir fahren mit einem mulmigen Gefühl. Soll das doch die Hauptdrogenroute zwischen Bolivien und Brasilien sein. Wir hatten einen wunderschönen Tag. Die Piste war zwar etwa das übelste was wir in Südamerika gefahren sind, jedoch von gefährlich hatten wir nichts gemerkt. Am Abend waren wir gut in San Matias angekomme und hatten dort eine Nacht verbracht, um am nächsten Morgen unseren Papierkram mit der Aduana und der Imigration zu erledigen.

  

Wie es uns mit dem Papierkram ergangen ist, und wie wir uns in Brasilien und dem nächsten Ziel, dem Pantanal, so alles passiert ist, werdet Ihr in unserem nächsten Teil erfahren. Wir denken für uns wird es spannend werden……

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